Vor zwei Jahrhunderten war das Lagern von Bier über die Jahreszeiten ein heikles Geschäft und mit vielen Risiken verbunden. Brauer benötigten sehr kalte Winter, um das Bier in den in Stein getriebenen Felsenkellern bis in den Sommer und darüber hinaus frisch zu halten. War die kalte Jahreszeit zu warm, musste mühevoll nachgeholfen werden. Bis um die 1850er Jahre durfte nur in der kalten Jahreszeit Bier produziert werden.
Erst die Kältemaschine, erfunden von Carl von Linde, verschaffte im im Jahre 1876 allmählich Linderung.
Aber nicht nur zur Lagerung war Eis von Nöten. Bestimmte Biersorten, genauer gesagt untergärige Spezialitäten wie Helles, Lagerbier oder auch Pils, benötigen schon bei der Herstellung Kühlung. Also war Natureis entsprechend ein heißbegehrtes Gut und ein reger Handel hatte Bestand. Hier im Fränkischen bediente man sich meist am Eis aus zugefrorenen Seen und Teichen. War kein Gewässer in der Nähe, so griff man auf ein den sogenannten „Eisgalgen“ zurück. Dabei handelte es sich um eine Holzkonstruktion, an der Wasser hinunterlief und so Eiszapfen entstanden, die man dann ernten konnte.
Gottseidank ist das heutzutage alles viel einfacher. Ein kurzer Gang zum Kühlschrank und schon hält man sein Lieblings-Kitzmann in der Hand und kann genießen.